Überlastsicherungsschutz Seilwinde 24V?

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moe
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Überlastsicherungsschutz Seilwinde 24V?

Beitrag von moe »

Hallo an die Seilwinden-Profis (ich bin nämlich keiner)!

Mein Cousin und ich würden uns gerne für unsere Autos (1x Puch G 1x Pinz, beide 24V) eine Seilwinde zulegen...jetzt bin ich ja auch auf einige 24V Modelle gestossen (Warn M12000, Tabor von Lorenz auf 24V umgebaut,...) die uns gefallen würden...und auf eine Anfrage wurde mir geraten, einen Überlastsicherungsschutz mitzubestellen. (um >500€!!!)
Habt ihr das bei euren 24V Winden auch verbaut? Steigt bei 24V der Strom so stark an im Betrieb? Wenn das "nur" ein Relais/Schalter ist - sauberer Preis...

Bitte um Tipps von euch!

Schönes Wochenende

LG Toni
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Wer Profil hat, kommt weiter im Leben... am besten BF Goodrich...
wildcat
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Beitrag von wildcat »

Morgen,
Überlastsicherungen sind eher im gewerblichen Einsatz üblich bzw. vorgeschrieben. Sie sollen die Winde vor zu hohen Belastungen schützen.
Dazu messen die Systeme, die Warn verwendet, die Stromaufnahme der Winde, werten sie aus und schalten die Stromversorgung der Winde ab.
Das ist schön, aber im Hobbybereich eigentlich unnötig.
Sinnvoller sind Einrichtungen, die die Stromversorgung der Winde abschalten, manuell über einen Schalter im Innenraum oder "ferngesteuert" über ein Relais/Schütz mittels entsprechender Fernbedienung.
Das Ganze ist auch ein wenig Geschmackssache bzw. eine Frage der Risikobeurteilung.
Die angesprochene Überlastsicherung kann z.B. nicht verhindern, daß bei einem eventuellen Auffahrunfall ein Kurzschluß entstehen kann, der Dir möglicherweise das Auto abfackelt. In diesem Fall würde ein sog. Batterietrennschalter im Innenraum helfen, weil die Winde samt Steuerung bei Nichtgebrauch stromlos ist.
Ebensowenig verhindert die Überlastsicherung, daß die Winde sich bei "klebenden" Relaiskontakten nicht mehr abschalten lässt. Das ist gar nicht so selten, selbst die Relais von Markenherstellern wie Warn sind nicht der Weisheit letzter Schluß. Besonders die Schaltung mit 4 Relais ist
meiner Meinung nach nicht unproblematisch. Ein Batterietrennschalter
hilft hier nur bedingt weil er in der Regel hohe Ströme übertragen kann, sie aber nicht beschädigungsfrei schaltet. Ein Fall für ein fernbedienbares Relais.
Zu guter Letzt verhindert die Überlastsicherung nicht, das zu langes winchen knapp unterhalb der Auslöseschwelle den Motor überhitzt.

Nach der vielen Theorie ein wenig Praxis oder wie hab`ich`s bei meinem Auto gelöst und warum?

Die originalen Relais rausgeworfen und durch ein gekapseltes Relais von Albright, UK ersetzt. Weil es kompakt, sehr zuverlässig und wasser-geschützt ist und es sehr hohe (Fehler-)ströme sicher zu schalten kann.

Die Stromversorgung für die Steuerung nicht direkt an der Winde abgegriffen, sondern am Systemhauptschalter um mögliche Fehlfunktionen bei niedriger Bordspannung zu minimieren.

Die gesamte Windenelektrik über einen manuellen Batterie-Notausschalter am Armaturenbrett geschaltet. Solche Schalter sind schwerer zu finden als die üblichen Batterietrennschalter, haben aber einen Federspeicher zu Auslösung und beherschen darum auch Fehlerströme.

Die Leitungen (in meinem Fall eine Kombination aus hochtemperatur-beständigen Leitungen aus dem Bahn- und Fahrzeugbau vor dem Hauptschalter und sehr flexiblen Schweißleitungen dahinter- muß aber nicht unbedingt sein) mit Spiralschläuchen mechanisch geschützt und sicher befestigt.

Relais und Hauptschalter kosten zusammen weniger als die Hälfte eines Überlastschutzes.
Natürlich lassern sich die einzelnen Komponenten auch beleibig kombinieren, schaden tut ein Überlastschutz sicher nicht.
Ist halt eine Menge Geld für relativ wenig Nutzen. Meiner Meinung nach.

Grüße Stephan

P.S. Bei 24V Netzen sind die Ströme selbstverständlich geringer als bei 12V, da sändert aber nichts an der Grundproblematik.
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