Einbaubericht Kontaktloszündung
Verfasst: 7. Dez 2006, 16:42
Hallo liebe Pinzgauerfangemeinde
Nach langem 2-monatigen Warten war Sie nun da ...meine Laubersheimer "Laubtec" Kontaktloszündanlage (Hallgebersystem). Sicherheitshalber hatt ich gleich 2 bestellt ...im Reparaturfall bin ich also recht unabhängig von etwaigen Lieferzeiten
Vorab sei gesagt dass der Einbau von einem versierten Laien recht problemlos innert 3 Std machbar ist wenn nichts unvorhergesehenes (wie bei mir) dazwischen kommt.
Im Lieferumfang enthalten: Hallgeber, Magnetläufer, Inbusschlüssel, Schaltplan und Einbauanleitung:
So, frisch ans Werk ...jetzt gehts erstmal ans Zerlegen des Verteilers. Am einfachsten ist es selbigen komplett auszubauen, das erspart ein krummes Kreuz (was ich erst nachher gemerkt habe)
Den Orginalunterbrecher am besten komplett samt aller Schrauben und Kleinteile im Werkzeugfach deponieren (für den Fall der Fälle)
Die Anschlussschematik ist ganz einfach: Am Laubersheimer Unterbrecher hats ein rotes und ein grünes Kabel.
Das grüne Kabel wird an der Minusklemme der Zündspule angeschlossen. Das Orginalkabel (Unterbrecher zu Zündspule) sollte also "gezogen" werden und das grüne Kabel in den Metallgeflechtsschlauch eingezogen werden. Zuerst aber nicht vergessen die Kabel durch das Verteilergehäuse zu führen!
Der (eigentlich genial konstruierte) Zündspulenanschluss schaut zerlegt wie folgt aus (beim Zerlegen erschließt sich der Aufbau ganz automatisch)
Den Gummistopfen aus der Metallmanschette entfernen, dann klappt das Kabeleinziehen absolut problemlos) Es sei angemerkt dass ich beide Kabel vorab mit Schrumpfschlauch nochmal isoliert habe ....das schützt zusätzlich gegen mechanische Einwirkung.
Der Hallgeber wird dann einfach mit einer Schraube an der Verteilergrundplatte fixiert. die andere Seite wird durch den Zapfen fixiert auf welchem der Orginalunterbrecherhebel gelagert wird. Bei der meinigen Version musste ich allerdings mit einem Senker am Hallgeber ein bisserl nachhelfen da der Hallgeber ansonsten nicht bündig auf der Grundplatte aufgelegen hätte und ich vermute dass das aufgrund der dann fehlenden Wärmeableitung nicht so gut kommt. (Leider kein Bild vorhanden)
Das Kondensatorkabel am besten am Kontaktpunkt festschrauben ...stört nicht und im Fall der Fälle ist der Orginalunterbrecher jederzeit nachrüstbar.
Wie man sieht ist der Magnetläufer scheinbar nicht wirklich für den Pinzgauerverteiler konstruiert. Der Zentrierbund verhindert das korrekte Positionieren des Laufrings, also auch hier ist Nacharbeit angesagt
Not (Faulheit) macht erfinderisch und so war innerhalb einer Minute mit dem Handentgrater der ca. 2mm dicke Bund "ausgedreht"
Weiter gehts ...das rote Kabel führt man einfach nahe des Verteilergehäuses aus dem Drahtgeflechtschlauch herraus (unbedingt mit Schrumpfschlauch isolieren!)
Das rote Kabel verlangt nun nach Klemme 15, also Zündungsplus 24V. Nein, bitte nicht einfach an Zündspulenplus anschließen da hier im Betrieb nur etwa 13V (genau weiß ich es nicht) anliegen und das für die Ansteuerung des Hallgebers evtl nicht ganz ausreicht. Ich hab mir einfach am Zündschloss ein Kabel auf Klemme 15 angekluppt und selbiges entlang des Orginalkabelstrangs richtung Zündspule verlegt (sicherlich wäre es kein Schaden das Kabel durch ne Kabelsicherung abzusichern). Zur später einfacheren Demontierbarkeit hab ich den Anschluss des Unterbrecher mittels Goldstecker vorgesehen ...kontakt- und korrosionssicher.... und wiederrum mit Schrumpfschlauch isoliert
So schauts dann komplett aus:
In der Vergussmasse ist eine Leuchtdiode aufzufinden welche das Zündungseinstellen nun ohne jegliches Werkzeug möglich macht ...aber vorsicht, die leuchtet auch nur wenn die Zündung eingeschaltet ist -also am besten das Zündkabel von der Zündspile auf den Verteiler am Ölfilter einkluppen ....so hat man noch ne akkustisch/optische Kontrolle. Wenns funkt, leuchtet die Diode was natürlich auch andersrum gilt -also Zündkabel in der Hand und Diode geht an ...AUA!
So kann dann einfach nach altväterlicher sitte der Zündzeitpunkt eingestellt werden.
Der Rest war unspktakulär ....anlassen, Gas geben ...fährt! Ein schönes Erfolgserlebnis! Aber kein Erfolg ohne Schweiß, desswegen gehts gleich mit dem zweiten Teil weiter ......
Die Probefahrt war prima ...spontane Gasannahme und herrlich "freies" Hochdrehen ohne das ansonsten abgewürgte Gefühl. Das beste war aber der astreine Lauf in noch so tiefen Drehzahlen. Was negativ auffiel war dass im Leerlauf einfach keine korrekte Drehzahl einhaltbar war ....die Drehzahl lag einfach immer über der Drehlzahl die man nach dem Starten hatte. Und irgendwann nahm ich dann die Zündzeitpunktpistole in die Hand und siehe da ....die Zündzeitpunktverstellung hat zwar den Zündzeitunkt korrekterweise in Richtung früh gestellt, bei Leerlaufdrehzahl aber nicht weit genug zurückgenommn. Folge war erhöhte Drehzahl.
Also, den Verteiler flux nochmal ausgebaut (schon jetzt hat sich der Goldstecker gelohnt) und zerlegt (da war es aber schon spät in der Nacht und ich hatte nicht mehr ans Fotografieren gedacht. Ein seltsames Bild tat sich auf. Alle Stahloberflächen waren leicht angerostet was auf Feuchtigkeitseintritt schließen lässt. Der Ansaugrüssel des Unterdruckschlauchs war zugesetzt so dass hier kein Luftaustausch mehr stattfinden konnte. Im Gummischlauch befindet sich übrigens ne Art Düse wie im Vergaser ....deren Loch war auch zugeschmoddert). Hab dann alles mit WD40 eingesprüht und irgendwann lief dann der Fliekraftmechanismus wieder seidenweich. Das Verteilerzerlegen ist übrigens ein Kinderspiel. die Kontakplatte ist mit 3 Schlitzschrauben gehalten. Der Verteilerantrieb (die Klaue) wird mit einem Querpassstift gehalten. Über selbigem ist ne Feder rumgelegt welche den Passtift notfalls dort halten soll wo er hingehört. Der Passstift sitzt übrigens recht fest (h7-like), ist also mit Gefühl und gutem Werkzeug auszutreiben. Unbedingt darauf achten welche Scheibe wo sitzt.
Anschließend hab ich dann alles wieder fein säuberlich montiert und bin zum Schlussgekommen dass ein Abdichten des Verteilers nicht nur sinnvoll sondern unabdingbar ist. Mit Silikondichtmasse hab ich dann erstmal den Kabelzulauf zugeschmiert:
Ebenso hab ich den Verteilerdeckel zu meiner eigens konstruerten Adapterplatte mit Silikon abgedichtet. So sollte ein Wassereintritt nun ausgeschlossen sein. Falls doch saugt der nun wieder aktive Unterdruckanschluss das Wasser bzw. die Feuchtigkeit wirkungsvoll ab. Der Rest wieder reine Formsache ...Zündung einstellen, Probefahrt, Zündzeitpunktkontrolle und hurra, die Zündzeitpunktverstellung funktioniert so wie sie soll
Resümee: für knapp 100Euro bekommt man zwar Material welches noch nachzuarbeiten ist, es lohnt sich aber! Mein Pinzi läuft nun einfach fantastisch, das Verschlucken in tiefen Drehzahlen ist komplett weg und es fühlt sich nun einfach alles seidenweich an. Vom Gefühl her dürfte durchaus eine Verbrauchsminderung drin sein. Das für mich wichtigste: endlich nicht mehr alle tausend Kilometer Zündung einstellen müssen
Für alle betsellwilligen ...lasst auch die Sache per Nachnahme zukommen, ich bin mir sicher dass es die Lieferzeit drastisch verkürzen wird!
Kleine Nebengeschichte: Beim "Kleme 15 - Klau" hab ich scheinbar unbemerkt ein Kabel abgerissen. Bei der ersten Probefahrt war ich etwas verwundert warum denn nun der Blinker nicht mehr funktioniert ...das Bremslicht ebensowenig. Den Schaltplan kenn ich nun fast auswendig und den Übeltäter hab ich schnell gefunden. Am Lichtschalter war ein Kabel abgefallen. die Kabelschuhe sind recht unterdimensioniert, reissen also recht schnell ab. Falls ihr elektrische Problme habt sucht also am besten erstmal am Zündschloss und am Lichtschalter nach kabellosen Kabelschuhen.
Gruß
Dieter
Nach langem 2-monatigen Warten war Sie nun da ...meine Laubersheimer "Laubtec" Kontaktloszündanlage (Hallgebersystem). Sicherheitshalber hatt ich gleich 2 bestellt ...im Reparaturfall bin ich also recht unabhängig von etwaigen Lieferzeiten
Vorab sei gesagt dass der Einbau von einem versierten Laien recht problemlos innert 3 Std machbar ist wenn nichts unvorhergesehenes (wie bei mir) dazwischen kommt.
Im Lieferumfang enthalten: Hallgeber, Magnetläufer, Inbusschlüssel, Schaltplan und Einbauanleitung:
So, frisch ans Werk ...jetzt gehts erstmal ans Zerlegen des Verteilers. Am einfachsten ist es selbigen komplett auszubauen, das erspart ein krummes Kreuz (was ich erst nachher gemerkt habe)
Den Orginalunterbrecher am besten komplett samt aller Schrauben und Kleinteile im Werkzeugfach deponieren (für den Fall der Fälle)
Die Anschlussschematik ist ganz einfach: Am Laubersheimer Unterbrecher hats ein rotes und ein grünes Kabel.
Das grüne Kabel wird an der Minusklemme der Zündspule angeschlossen. Das Orginalkabel (Unterbrecher zu Zündspule) sollte also "gezogen" werden und das grüne Kabel in den Metallgeflechtsschlauch eingezogen werden. Zuerst aber nicht vergessen die Kabel durch das Verteilergehäuse zu führen!
Der (eigentlich genial konstruierte) Zündspulenanschluss schaut zerlegt wie folgt aus (beim Zerlegen erschließt sich der Aufbau ganz automatisch)
Den Gummistopfen aus der Metallmanschette entfernen, dann klappt das Kabeleinziehen absolut problemlos) Es sei angemerkt dass ich beide Kabel vorab mit Schrumpfschlauch nochmal isoliert habe ....das schützt zusätzlich gegen mechanische Einwirkung.
Der Hallgeber wird dann einfach mit einer Schraube an der Verteilergrundplatte fixiert. die andere Seite wird durch den Zapfen fixiert auf welchem der Orginalunterbrecherhebel gelagert wird. Bei der meinigen Version musste ich allerdings mit einem Senker am Hallgeber ein bisserl nachhelfen da der Hallgeber ansonsten nicht bündig auf der Grundplatte aufgelegen hätte und ich vermute dass das aufgrund der dann fehlenden Wärmeableitung nicht so gut kommt. (Leider kein Bild vorhanden)
Das Kondensatorkabel am besten am Kontaktpunkt festschrauben ...stört nicht und im Fall der Fälle ist der Orginalunterbrecher jederzeit nachrüstbar.
Wie man sieht ist der Magnetläufer scheinbar nicht wirklich für den Pinzgauerverteiler konstruiert. Der Zentrierbund verhindert das korrekte Positionieren des Laufrings, also auch hier ist Nacharbeit angesagt
Not (Faulheit) macht erfinderisch und so war innerhalb einer Minute mit dem Handentgrater der ca. 2mm dicke Bund "ausgedreht"
Weiter gehts ...das rote Kabel führt man einfach nahe des Verteilergehäuses aus dem Drahtgeflechtschlauch herraus (unbedingt mit Schrumpfschlauch isolieren!)
Das rote Kabel verlangt nun nach Klemme 15, also Zündungsplus 24V. Nein, bitte nicht einfach an Zündspulenplus anschließen da hier im Betrieb nur etwa 13V (genau weiß ich es nicht) anliegen und das für die Ansteuerung des Hallgebers evtl nicht ganz ausreicht. Ich hab mir einfach am Zündschloss ein Kabel auf Klemme 15 angekluppt und selbiges entlang des Orginalkabelstrangs richtung Zündspule verlegt (sicherlich wäre es kein Schaden das Kabel durch ne Kabelsicherung abzusichern). Zur später einfacheren Demontierbarkeit hab ich den Anschluss des Unterbrecher mittels Goldstecker vorgesehen ...kontakt- und korrosionssicher.... und wiederrum mit Schrumpfschlauch isoliert
So schauts dann komplett aus:
In der Vergussmasse ist eine Leuchtdiode aufzufinden welche das Zündungseinstellen nun ohne jegliches Werkzeug möglich macht ...aber vorsicht, die leuchtet auch nur wenn die Zündung eingeschaltet ist -also am besten das Zündkabel von der Zündspile auf den Verteiler am Ölfilter einkluppen ....so hat man noch ne akkustisch/optische Kontrolle. Wenns funkt, leuchtet die Diode was natürlich auch andersrum gilt -also Zündkabel in der Hand und Diode geht an ...AUA!
So kann dann einfach nach altväterlicher sitte der Zündzeitpunkt eingestellt werden.
Der Rest war unspktakulär ....anlassen, Gas geben ...fährt! Ein schönes Erfolgserlebnis! Aber kein Erfolg ohne Schweiß, desswegen gehts gleich mit dem zweiten Teil weiter ......
Die Probefahrt war prima ...spontane Gasannahme und herrlich "freies" Hochdrehen ohne das ansonsten abgewürgte Gefühl. Das beste war aber der astreine Lauf in noch so tiefen Drehzahlen. Was negativ auffiel war dass im Leerlauf einfach keine korrekte Drehzahl einhaltbar war ....die Drehzahl lag einfach immer über der Drehlzahl die man nach dem Starten hatte. Und irgendwann nahm ich dann die Zündzeitpunktpistole in die Hand und siehe da ....die Zündzeitpunktverstellung hat zwar den Zündzeitunkt korrekterweise in Richtung früh gestellt, bei Leerlaufdrehzahl aber nicht weit genug zurückgenommn. Folge war erhöhte Drehzahl.
Also, den Verteiler flux nochmal ausgebaut (schon jetzt hat sich der Goldstecker gelohnt) und zerlegt (da war es aber schon spät in der Nacht und ich hatte nicht mehr ans Fotografieren gedacht. Ein seltsames Bild tat sich auf. Alle Stahloberflächen waren leicht angerostet was auf Feuchtigkeitseintritt schließen lässt. Der Ansaugrüssel des Unterdruckschlauchs war zugesetzt so dass hier kein Luftaustausch mehr stattfinden konnte. Im Gummischlauch befindet sich übrigens ne Art Düse wie im Vergaser ....deren Loch war auch zugeschmoddert). Hab dann alles mit WD40 eingesprüht und irgendwann lief dann der Fliekraftmechanismus wieder seidenweich. Das Verteilerzerlegen ist übrigens ein Kinderspiel. die Kontakplatte ist mit 3 Schlitzschrauben gehalten. Der Verteilerantrieb (die Klaue) wird mit einem Querpassstift gehalten. Über selbigem ist ne Feder rumgelegt welche den Passtift notfalls dort halten soll wo er hingehört. Der Passstift sitzt übrigens recht fest (h7-like), ist also mit Gefühl und gutem Werkzeug auszutreiben. Unbedingt darauf achten welche Scheibe wo sitzt.
Anschließend hab ich dann alles wieder fein säuberlich montiert und bin zum Schlussgekommen dass ein Abdichten des Verteilers nicht nur sinnvoll sondern unabdingbar ist. Mit Silikondichtmasse hab ich dann erstmal den Kabelzulauf zugeschmiert:
Ebenso hab ich den Verteilerdeckel zu meiner eigens konstruerten Adapterplatte mit Silikon abgedichtet. So sollte ein Wassereintritt nun ausgeschlossen sein. Falls doch saugt der nun wieder aktive Unterdruckanschluss das Wasser bzw. die Feuchtigkeit wirkungsvoll ab. Der Rest wieder reine Formsache ...Zündung einstellen, Probefahrt, Zündzeitpunktkontrolle und hurra, die Zündzeitpunktverstellung funktioniert so wie sie soll
Resümee: für knapp 100Euro bekommt man zwar Material welches noch nachzuarbeiten ist, es lohnt sich aber! Mein Pinzi läuft nun einfach fantastisch, das Verschlucken in tiefen Drehzahlen ist komplett weg und es fühlt sich nun einfach alles seidenweich an. Vom Gefühl her dürfte durchaus eine Verbrauchsminderung drin sein. Das für mich wichtigste: endlich nicht mehr alle tausend Kilometer Zündung einstellen müssen
Für alle betsellwilligen ...lasst auch die Sache per Nachnahme zukommen, ich bin mir sicher dass es die Lieferzeit drastisch verkürzen wird!
Kleine Nebengeschichte: Beim "Kleme 15 - Klau" hab ich scheinbar unbemerkt ein Kabel abgerissen. Bei der ersten Probefahrt war ich etwas verwundert warum denn nun der Blinker nicht mehr funktioniert ...das Bremslicht ebensowenig. Den Schaltplan kenn ich nun fast auswendig und den Übeltäter hab ich schnell gefunden. Am Lichtschalter war ein Kabel abgefallen. die Kabelschuhe sind recht unterdimensioniert, reissen also recht schnell ab. Falls ihr elektrische Problme habt sucht also am besten erstmal am Zündschloss und am Lichtschalter nach kabellosen Kabelschuhen.
Gruß
Dieter